Wais froier woar Teil 1

Ein Erzähl- und Frageabend war die Idee von Artur Ruppert in der Jahreshauptversammlung des Heimat- und Geschichtsvereins Frankenbach 2023. Noch sind die älteren Mitbürger unter uns, aber wie war denn das Leben damals in Frankenbach? Wie bestritten die Ortsansässigen ihren Lebensunterhalt? Wie war das Leben im Nationalsozialismus?

v. l. Initiator Artur Ruppert (85 Jahre), Herbert Ruppert (87 Jahre), Trautchen Wack (87 Jahre), Margot Schlierbach (87 Jahre), Marga Schneider (84 Jahre), Willi Schneider (88 Jahre) und Wolfgang Waldschmidt (76 Jahre).

Rund 70 Besucher fanden sich dazu Anfang Dezember im Bürgerhaus ein und wurden von Vorsitzenden Thomas Prochazka begrüßt, bevor er das Wort an den Initiator abgab.. 4 Themenschwerpunkte hatte sich Artur dazu ausgesucht und diese mit filmischen Material und Bildern unterlegt. Es entwickelte sich eine angenehme Plauderstimmung im Saal, wobei man merkte, dass auch den Älteren es Spaß gemacht hat, die Fragen aus dem Publikum zu beantworten und in Erinnerungen zu schwelgen.

So gab es ab 1924 fließendes Wasser, und 1930 hatte Christian Schneider den ersten Telefonanschluss in Frankenbach. Die Hauptstraße (Frankenbacher Straße) wurde erst 1972/73 asphaltiert. Vorher gab es nur Kopfsteinpflaster. Dabei kam auch der ein oder andere Schabernack der älteren Herren zum Vorschein, für den man heute mit einer heftigen Strafe rechnen müsste. Insgesamt gab es damals 5 Tante Emma Lädchen. Brot wurde per Kutsche aus Rodheim angeliefert, denn nicht immer war das Backhaus verfügbar. Es wurde zwar die ganze Woche genutzt, aber die Zeiten wurden unter der Bevölkerung ausgelost. Zudem wurde vor Feiertagen nur Kuchen darin gebacken. Neben dem Backhaus war die Schule des Dorfes untergebracht, (In der Schule von früher ist heute das Heimatmuseum zu Hause. Dieses kann man von April bis Oktober an jedem ersten Sonntag im Monat kostenlos besichtigen. Lehrer Jung unterrichte dort in seiner 40 jährigen Tätigkeit teilweise 55-60 Kinder in den Schulklassen 6-8. Den ersten Fernseher gab es 1954 zum Wunder von Bern in der Gaststätte Geller (Ortsmitte). Heute umgebaut zu Wohnungen. Dort gab es alle 4 Wochen einen Filmabend. Neben den eigenen Höfen und Ställen gingen auch viele nebenbei noch arbeiten. So gingen viele Männer ins Bergwerk, andere wie Margot S. pflanzten als sogenannte “Holzmädchen” frische Bäume im Wald. Das waren natürlich nur Saisonarbeiten. Neben der Ziegelei in Richtung Wilsbach gab es auch 3 Schmieden im Ort. Handwerk war gang und gäbe auf dem Land. Als Fortbewegungsmittel gab es nur die eigenen Füße und später das Fahrrad.

Schnell war allerdings allen klar, dass die Zeit für 4 Themen viel zu kurz war. Darum beschloss man gemeinsam, den Abend nach den ersten 2 Themen zu beenden und im Frühjahr einen weiteren Erzähl- und Frageabend zu veranstalten. Dort sind dann die Themen 2. Weltkrieg und die beiden Kirchen dran.

Thomas Prochazka dankte allen Beteiligten und wünschte schon einmal ein frohes Fest und `nen guten Rutsch und verwies auf den 2. Teil im neuen Jahr.

Hier geht es zu Teil 2

Bilder: C. Haus
Quelle: eigene Teilnahme

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