Ein Gastbeitrag von Thomas Prochazka
Haltung zeigen gegen Rechtsextremismus!
Im Rahmen ihrer Reihe „Ein Frankenbacher Augenblick“ hatte die SPD Biebertal zur öffentlichen Veranstaltung in das Bürgerhaus eingeladen. Thema war „Mit welcher konkreten Politik können wir der zunehmenden Tendenz zu rechtsextremen Parteien entgegenwirken?“ Viele Bundesbürger:innen sind mit der gegenwärtigen Politik unzufrieden. Mit welchen Änderungen in der Sozial-, Arbeitnehmer-, Renten- und Umweltpolitik und mit welcher Haltung beim Thema Migration können sie von den demokratischen Parteien zurückgewonnen werden?
Um diese Fragen sollte es in der Veranstaltung gehen. Der 2.Vorsitzende des Ortsvereins Thomas Prochazka begrüßte 30 interessierte Bürgerinnen und Bürger und Dorothée de Nève, Professorin für Politikwissenschaft an der Uni Gießen als Referentin.
Zunächst erzählten die Teilnehmer:innen von ihren Erfahrungen mit dem zunehmenden Rechtsextremismus und Rassismus in den letzen Jahren in ihrem Umfeld. “Ich habe schon keine Lust mehr in die Kneipe zu gehen, um mir dort das schlimme, rechtsradikale Geschwätz einiger Leute anzuhören” meinte ein Teilnehmer. Dies bestätigten weitere Personen und erhofften sich Hilfe in der Argumentation.
Als eine Strategie um gegen antidemokratische Tendenzen vorzugehen, wurde genannt, soziale Probleme zu lösen. Das entzieht Parteien wie der AfD den Nährboden, auf dem sie wachsen. Zudem bedarf es einer Bildungsoffensive. Es geht um Allgemeinbildung und politische Bildung. Davon wären längerfristig auch positive Effekte auf die Einkommensverhältnisse vieler Menschen zu erwarten. Vor allem aber könnten Vorurteile und Hass abgebaut werden.
Frau de Nève betonte dann, dass es wichtig ist, dass die demokratischen Parteien an ihrer ablehnenden Haltung gegenüber Rassismus und Ausländerfeindlichkeit festhalten. Auf keinen Fall sollte man sich den Forderungen der rechtsradikalen Parteien annähern oder gar ihre Forderungen übernehmen. Auch im eigenen Lebensbereich sei es wichtig, rechtsradikalen und menschenfeindlichen Äußerungen zu widersprechen. Die Mehrheit der Bevölkerung lehne rechtsradikale und rassistische Positionen ab. „Wir sollten überlegen, wie wir diese schweigende Mitte der Gesellschaft aktivieren können”, meinte Frau Prof. de Nève.
Den Wunsch der Teilnehmerinnen nach besserer Fähigkeit rechtsextremen Meinungen entgegentreten zu können, nahm de Nève auf und bot an, eine entsprechende Veranstaltung durchzuführen. Die SPD Biebertal überlegt, eine solche Anfang des neuen Jahres anzubieten.
Foto: T. Prochazka